Journaling: Was ist achtsames Schreiben und welche Wirkungen hat es?

Journaling: Was ist achtsames Schreiben und welche Wirkungen hat es?

Achtsam zu schreiben, bedeutet, dass du deine Gedanken und Gefühle wertfrei aufschreibst. Dies kannst du zum Beispiel zu einer bestimmten Impulsfrage tun oder auch zu einem vorgegebenen Thema. Jedes Gefühl, jeder Gedanke darf aufgeschrieben werden, du musst dich weder dafür verurteilen noch schämen. Alles in dir darf sein und schreibend betrachtet werden.

Es gibt kein pragmatisches Ziel, das du beim achtsamen Schreiben erreichen musst. Das Einzige, was zählt, ist, dass du dir Zeit nimmst, um dir selbst zuzuhören. Du könntest dir einen Zeitrahmen setzen, wie lange du achtsam schreiben möchtest, oder auch eine Länge festlegen, wie zum Beispiel 2 DIN-A4-Seiten. Baue am besten regelmäßige Termine zum achtsamen Schreiben in deine Woche ein. Diese könntest du als besondere Zeiten für dich selbst zelebrieren, indem du ein richtiges Ritual daraus machst. Zünde zum Beispiel Kerzen an oder bereite dir eine Tasse deines Lieblingstees zu, um dann achtsam zu schreiben.

Ansonsten brauchst du zum achtsamen Schreiben nur Stift und Papier. Ob es ein Füller oder ein Kugelschreiber, ein paar Blätter Schmierpapier oder ein Notizbuch sind, ist nebensächlich. Wichtig ist nur, dass du handschriftlich schreibst und keinen Computer oder andere Maschinen zum Schreiben nutzt. So bist du in direkter Verbundenheit mit deinem Körper und dadurch auch näher bei dir. Zudem schreibst du automatisch langsamer, was ebenso deinen Gedankenstrom verlangsamt und es dir möglich macht, diesen zu reflektieren.

Das Wichtigste beim achtsamen Schreiben ist, dass du wertfrei schreibst.

Alles, was in dir vorgeht, hat auf dem Papier Platz. Egal, welche Gedanken oder Gefühle. Lasse dich eine Weile treiben und höre genau zu. Schreibe ungefiltert auf, was hochkommt, werde zur interessierten Forscherin deiner selbst. Und erinnere dich gleichzeitig: Du musst nicht alles glauben, was du denkst! Du darfst deinen Gedanken achtsam schreibend Raum geben, sie reflektieren und hinterfragen.

Habe keine Erwartungen.

Dein Text muss nicht grammatikalisch einwandfrei sein oder aus vollständigen Sätzen bestehen. Du bist der/die Einzige, der/die diesen Text lesen wird.

achtsames Schreiben für mehr Achtsamkeit und bewusstes Sein_Schreibrituale

Wirkungen des achtsamen Schreibens

Achtsames Schreiben macht dich ausgeglichener und ruhiger. Du lässt deine Gedanken und Gefühle auf dem Papier da sein und befreist dich so aus Gedankenschlaufen, Wut-, Angst- oder Schamspiralen, gewinnst neue Perspektiven oder auch Klarheit über deine eigenen Werte. So lernst du dich selbst, deine Bedürfnisse und Wünsche besser kennen und heilst emotionale Wunden. Deine innere Kritikerin hat durch die schreibende Reflexion keinen uneingeschränkten Einfluss mehr auf dich. Beim achtsamen Schreiben lässt du (selbst-)kritische Gedanken zu Wort kommen und hinterfragst sie schreibend, anstatt unbewusst nach ihnen zu handeln. Regelmäßiges achtsames Schreiben macht dich daher selbstbewusster – und auch liebevoller mit dir selbst. Dies hat wiederum direkte Auswirkungen auf alle Beziehungen in deinem Leben, egal ob mit Partnern, Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn.

Durch achtsames Schreiben lebst du dein Leben bewusst und gestaltest es aktiv (neu).

Hast du das achtsame Schreiben bereits ausprobiert? Erzähl gerne von Erfahrungen und Herausforderungen in den Kommentaren.

7 Gedanken zu „Journaling: Was ist achtsames Schreiben und welche Wirkungen hat es?

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