Buchempfehlungen: mein Lesejahr 2023 (Teil II)
Hier kommen wieder ein paar inspirierende und auch hilfreiche Bücher für dich, die ich im zweiten Halbjahr von 2023 gelesen habe und empfehlen würde. Nachdem meine Zitate-Sammlung für den letzten Blogartikel mit Buchempfehlungen langsam etwas ausgeufert ist, habe ich mich entschieden, nur noch drei schöne oder berührende Ausschnitte aus den Büchern zu teilen, die exemplarisch sein sollen. Wenn sie dich neugierig machen oder du Lust hast, noch mehr davon zu lesen, nimm es als Zeichen, dass das Buch auch etwas für dich wäre. 🙂
„Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig
Was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte?
Diese Frage hat sich sicher jede von uns schon einmal im Leben gestellt. Ich persönlich bin niemand, der vergangene Entscheidungen bereut, denn ich glaube daran, dass ich alles genau so entschieden habe, wie es zu dem Zeitpunkt richtig für mich war. Selbst wenn ich mich heute anders entscheiden würde, war es doch für mein damaliges Ich richtig.
Dennoch habe ich diese Geschichte von Matt Haig sehr genossen und geradezu verschlungen, da mich Lebensthemen natürlich sehr interessieren und es leicht geschrieben ist. Ich finde auch die Idee, dass wir „zwischen Leben und Tod“ in so einer Bibliothek der ungelebten Leben landen könnten, sehr interessant. Das Buch ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch emotional und enthält einige schöne Lebensweisheiten.
Zitate:
„Ein Mensch war wie eine Stadt. Ein paar weniger wünschenswerte Aspekte durften nicht den Blick aufs Ganze verstellen. Vielleicht gab es einiges, was man nicht mochte, ein paar zwielichtige Straßen und Vororte, aber wegen der guten Seiten lohnte es sich doch.“
„Vielleicht schwamm man in einigen Lebensvarianten einfach nur herum, ohne etwas zu erwarten und ohne auch nur den Versuch zu machen, irgendetwas zu ändern. Vielleicht waren so die meisten Leben.“
„Menschen mit Ausdauer unterscheiden sich überhaupt nicht von anderen Menschen (…). Der einzige Unterschied ist der, dass sie ein klares Ziel vor Augen haben und fest entschlossen sind, es zu erreichen. Ausdauer ist wichtig, um in einem Leben voller Ablenkungen fokussiert zu bleiben. Es ist die Fähigkeit, bei einer Aufgabe zu bleiben, wenn Körper und Geist an ihre Grenzen stoßen.“
„Fräulein Draußens Gespür für Wildnis“ von Kathrin Heckmann
Fräulein Draußens erstes Buch habe ich bereits hier vorgestellt und möchte dieses zweite mindestens genauso sehr empfehlen. Es ist nicht besonders spirituell und doch vertritt die Autorin den Ansatz, dass die Natur unendliche Kraft hat, mit der wir Menschen untrennbar verwoben sind. Gerade dieses Geerdete und doch erfürchtig Wertschätzende gefällt mir sehr gut. Ihre Grundannahme ist: Wildnis kann man überall finden, auch in Deutschland, auch vor der eigenen Haustür!
In jedem Kapitel finden sich viele interessante Fakten über Deutschlands Natur und ihre Entwicklung, gerade zu Zeiten des Klimawandels, ohne allerdings übermäßig den Finger zu erheben oder Horrorszenarien zu malen. Auch hier bleibt die Autorin echt, bodenständig, aber zugleich nachdrücklich in ihrer Message, was in unserer Natur passiert und was wir tun sollten, um sie zu schützen.
Zitate:
„Ich schloss die Augen und war für ein paar Momente nur noch Wärme und Licht, war das Tosen der Alb tief unter mir, war die Farben des Herbstes und der perlende Gesang des Rotkehlchens, das ein paar Meter entfernt auf einem Stein Platz genommen hatte.“
„Wenn man draußen unterwegs ist, passieren Dinge mit einem, um einen herum. Ob man will oder nicht, ob man danach sucht oder nicht. Und die wunderbarsten Dinge passieren auch da draußen oft genau dann, wenn man nicht damit rechnet. Wenn man keine Erwartungen hat.“
„Man muss sich nur unter einen Baum setzen oder an das Ufer eines Flusses, um zu erkennen, dass wir der Natur keine Rechte geben müssen, weil sie längst welche hat. Und dass sie Gesetzen folgt, die stärker und durchsetzungsfähiger sind, als jedes von Menschenhand geschriebene Gesetzbuch je sein könnte.“
„Wenn wir Sterne wären“ von Josephine Cantrell
Ich bin schon lange ein Fan dieser Autorin, deren Anfänge als Selfpublisherin ich über Instagram verfolgen durfte. Eines ihrer Bücher habe ich auch hier empfohlen.
Wie die letzten Bücher spielt auch diese Geschichte in Irland, was für mich direkt ein Pluspunkt ist. Sie ist emotional, aber ohne Kitsch geschrieben, und spielt an einem malerischen Ort in irischen Hügeln. Neben ernsteren Themen wie Tod und Krankheit, behandelt das Buch auch Kreativität und Kunst, Fantasie und Kindheitsträume. Eine wunderbare Mischung also!
Zitate:
„All die schönen Dinge, die ich in Herz und Händen hielt und nie wirklich genießen konnte, weil ich immer gefürchtet habe, sie irgendwann zu verlieren. Jetzt bin ich alt und habe beschlossen, die Angst zu verlieren, damit mir Verlieren keine Angst mehr macht.“
„Ewigkeit ist eben nichts, was in diese Welt gehört. Wir sind nur ein Moment, aber zwischen Anfang und Ende haben wir ein ganzes Leben.“
„Blau war die magischste aller Farben. Leonardo da Vinci hatte sie als Mischung aus Sonnenlicht und Weltfinsternis beschrieben. Als würde die Farbe sämtliche Widersprüche auflösen, Gegensätze miteinander vereinen, alle Zweifel ausräumen.“
„The Cottage Fairy Companion“ von Paola Merrill
Ich liebe den Youtube-Kanal der Autorin (aka The Cottage Fairy), die eigentlich Künstlerin ist und ihre Kunst in einem Etsy-Shop verkauft. In diesem Buch finden sich Rezepte, Gedanken zu Lebensthemen und zum bewussten Leben, kreative Ideen und weitere Kleinigkeiten für jede der vier Jahreszeiten. Es ist von allem ein bisschen, was mir sehr gut gefällt, und sein Fokus liegt darauf, kleine Alltäglichkeiten sowie den Wandel der Natur bewusst zu genießen. Um ein zufriedenes, mit der Natur verbundenes Leben zu führen, muss man nicht erst an einen paradiesischen Ort ziehen oder ein bestimmtes Budget haben. Wir können hier und heute damit beginnen, die Magie im Alltäglichen wiederzufinden!
Zitate:
„If there is only one message that I wish to convey in this book, it’s that you are your home. Nothing else will feel right untill you do.“
„Everything takes time. Each flower grows differently, blooms at different times, withers, and goes to seed. You can never truly predict what will happen, but you can embrace the process.“
„It is a box of calming fears and worries – a box to remind me of a natural world outside my own, a world that experiences time completely differently, unaware of work shifts and overtime. A world where the only objective is to live.“
„Quiet Power“ von Susan Cain
Dieses Buch hat mich ziemlich überrascht. Ich dachte nämlich, dass ich schon so daran gewöhnt bin und längst Bescheid weiß, dass ich sehr introvertiert bin, sodass ich vermutlich nicht viel Neues mitnehmen werde. Tatsächlich habe ich aber Dank dieses Buchs noch Anteile in mir entdeckt, die mich für meine Introvertiertheit kritisieren bzw. diese verdrängen wollen. Zudem hat es mir geholfen, mir meiner Stärken noch bewusster zu werden.
Mir gefällt auch, dass hier nicht „trocken“ theoretisch über das Thema geschrieben wird, sondern alles anhand unzähliger Fallbeispiele gezeigt wird. So wird klar: Introvertiertheit äußert sich bei jeder Person individuell, aber wir können Parallelen finden, die uns alle verbinden, und dadurch auch voneinander lernen, wie wir unsere Stärken als Introvertierte besser ausleben können.
Zitate:
„Introverts like us are sometimes so deep in our heads that escaping into our bodies can be a welcome and healthy change of pace.“
„We introverts, on the other hand, react more – sometimes much, much more – to stimulating environments, such as noisy school canteens. This means that we tend to feel most relaxed and energized when we’re in quieter settings.“
„You don’t need to talk over anyone, or to speak up at every opportunity, but do share your thoughts in a way that’s comfortable for you.“
Kennst du diese Bücher bereits? Dann teile gerne deine Gedanken in den Kommentaren. Ich freue mich auch immer über weitere Lesetipps!